Willkommen bei Asta Nielsen!
Steckbrief:

Geboren: 11. September 1881 in Vesterbro
Verheiratet mit Christian Theede, Ferdinand Windrad, Urban Gad
Gestorben: 24. Mai 1972 in Fredericksberg
Ihre Eltern waren eine Waschfrau und ein Arbeiter, sie wuchs in entsprechend ärmlichen Verhältnissen in Schweden und Dänemark auf. Als ihr Vater starb, war sie gerade 14 Jahre alt. Nachdem sie Ibsens Drama “Brand” gelesen hatte, wollte sie unbedingt Schauspielerin werden und begann ihre Ausbildung an der Königlichen Schauspielschule in Kopenhagen. Nebenbei nahm sie privaten Schauspielunterricht bei einem befreundeten Schauspieler, der sie auch finanziell unterstützte. Als sie im Theater eine Szene ohne Text vorspielte, entdeckte sie ihr Talent für den Stummfilm.

Mit 18 Jahren bekam sie die Tochter Jesna, der Vater verließ sie jedoch. 1902 erhielt sie ihr erstes Engagement am Kopenhagener Dagmar-Theater.

Asta Nielsen übernahm 1910 ihre erste Filmrolle in "Afgrunden (Der Abgrund)" . Durch diesen Streifen wurde man in Deutschland auf sie aufmerksam und holte sie nach Berlin, wo sie 1911-1914 und seit 1919 als Filmdarstellerin wirkte.

Sie war mit dem 1879 in Kopenhagen geborenen Dramatiker Peter Urban Gad, verheiratet, der dann zwischen 1910 und 1918 auch ihr Drehbuchautor und Regisseur war. Die Ehe hielt jedoch nicht lange.

Ihrer Darstellungskunst mit ausdrucksvoller Mimik und Gestik war es zu verdanken, dass sich das grundsätzlich vom Theater unterscheidende Spiel im Film als eigene Kunst durchsetzen konnte.

Dänemark schenkte der Welt den ersten Filmstar, die schmale, rassige Asta Nielsen mit den großen, brennenden schwarzen Augen und der Pagenfrisur. Die unbekannte Dänin überspielte mit ihren Filmen den Weltruhm der französischen Tragödin Sarah Bernhardt," schwärmte Walter Kiaulehn. Doch schon 1925 im deutschen Stummfilm „Die freudlose Gasse“ spielte ihr die Schwedin Greta Garbo den Rang ab. Mit dem Aufkommen des Tonfilms war ihre Karriere in Deutschland praktisch beendet, da sie mit starkem dänischen Akzent sprach. Dennoch drehte sie 1932 noch einen, den einzigen Tonfilm “Unmögliche Liebe”, mußte aber nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten das Land verlassen. 1939 zog sie sich endgültig vom Film zurück.

Sie lebte wieder in Kopenhagen und arbeitete an Bildcollagen als bildende Künstlerin, im Hörfunk und leitete ein Kino. Als ihr Mann 1964 starb und ihre Tochter Jesna sich wenige Monate später das Leben nahm, findet die fünfundachzigjährige neuen Lebensmut in der Bekanntschaft mit dem siebzigjährigen Galeristen Christian Theede. Nach einem überstandenen Herzinfarkt vermählt sich Asta Nielsen im Januar 1970 mit Christian Theede.

Asta Nielsen, die 1946 ihre Memoiren unter dem Titel "Die schweigende Muse" veröffentlichte, starb am 25. Mai 1972 in Frederiksberg an den Folgen eines Unfalls. Sie war der erste große Star des Stummfilms. Bis 1932 gehörten ihre Darstellungen tragischer und erotischer Frauengestalten zum Besten, was der Stummfilm zu bieten hatte.
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