Willkommen bei Dieter Borsche!
Steckbrief:

Geboren: 25. Oktober 1909 in Hannover
Verheiratet mit Ulla Willig (1970-1982), Monika Drum
Gestorben: 5. August 1982 in Nürnberg
Nach Tanzunterricht bei Ivonne Georgi und Harald Kreutzberg war Dieter Borsche von 1930 bis 1935 zunächst Tänzer an der Städtischen Oper in Hannover. Er nahm dann Schauspielunterricht und erhielt sein erstes Theater-Engagement in Weimar. Weitere Theaterstationen waren 1935 Kiel, 1939 bis 1942 Danzig und 1944 Breslau. Nach Kriegsende holte ihn Bernhard Minetti wieder nach zurück nach Kiel, wo er Schauspieldirektor wurde.

Sein Filmdebüt gab Borsche 1935 in "Alles wegen dem Hund". 1938 wurde sein Film "Die preußische Liebesgeschichte" von Goebbels verboten, der Film kam jedoch 1945 unter dem Titel "Liebeslegende" erneut in die Kinos. Als Borsche 1935 seine Filmkarriere startete, sah man in ihm zunächst den jugendlichen Liebhaber. Doch er besaß zu wenig Ausstrahlungskraft, um sich in diesem Rollenfach entscheidend durchzusetzen.

Erst 1949 kamen die eigentlichen Qualitäten von Borsche zum Durchbruch. Nach seiner Rolle als Geistlicher in "Nachtwache" (1949) war er der populärste Filmschauspieler des Nachkriegsdeutschlands. Er spielte den Ex-Flieger und katholischen Kaplan von Imhoff, der seinem protestantischen Amtsbruder aus einer Lebens- und Glaubenskrise hilft. Dass Borsche auch weniger schwergewichtige Rollen glaubhaft zu interpretieren verstand, bewies er in der Thomas-Mann-Verfilmung "Königliche Hoheit" (1953). Seine Darstellung als Prinz Klaus Heinrich ist mit verhaltenem, um Liebe und humanistisches Verständnis werbenden Einfühlungsvermögen gezeichnet. Borsche spielte in der Folgezeit immer wieder an diversen Theaterbühnen, um der Gefahr der Standardisierung zu entgehen, so z.B. 1963 in Berlin als Papst Pius XII. in Hochhuths "Der Stellvertreter". Durch Fernsehkrimis wie "Das Halstuch" von Francis Durbridge erreichte seine Popularität 1969 noch einmal einen Höhepunkt.

Der von allen Kollegen wegen seiner Professionalität hochgeschätzte Star litt seit 1944 an Muskelschwund und konnte oft auf der Bühne nur noch wenige Schritte gehen. Er lebte zuletzt in dritter Ehe mit der Schauspielerin Ulla Willich in Nürnberg, wo er am 5. August 1982 starb. Mit seinem Primanergesicht konnte Borsche noch im Alter von Vierzig Studenten, Erbprinzen und Nachwuchsärzte spielen. Er verkörperte, was in der Adenauer-Zeit gesucht wurde: das Edle, Anständige und eine klare Welt, die nach Persönlichkeit und geistiger Reife geordnet sein sollte.

Quelle: http://www.steffi-line.de/Bildergalerie/nost_film20b40/01_film_start.htm


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